Die Insel hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Anfangs handelte es
sich bei Fanø um eine Sandbank in der Nordsee, die lange Zeit
unbesiedelt war. Im Grundbuch König Waldemars II. ist die Insel 1231
nachweisbar. In der Neuzeit hatten die Bewohner schwer mit Flugsand zu kämpfen. Dies ist einer der Gründe für die Anlage der Klitplantage.
Im Jahre 1741 kauften sich die Anwohner der Insel auf einer Auktion in
Ribe von der dänischen Krone frei. Die Insel fiel einschließlich der
Jagd- und Strandrechte für 6.000 Reichstaler an die Bewohner.
Seit dem 18. Jahrhundert gibt es in den Orten Nordby und Sønderho
jeweils einen „königlich privilegierten“ Kro (deutsch: Dorfkrug).
Im 19. Jahrhundert erlebte die Insel eine rasante Entwicklung der Schifffahrt. Im Jahre 1870 besaß die Insel die zweitgrößte Handelsflotte Dänemarks; nur die Flotte von Kopenhagen
war bedeutender. Aus dieser Zeit findet man bis heute in Nordby und
Sønderho zahlreiche gepflegte Fischerhäuser und Kapitänsvillen. Mit der
zunehmenden Versandung des Hafens von Sønderho und dem Bau des Dampfschiffhafens in Esbjerg endete diese Epoche.
Im August 1934 fand auf Fanø die Ökumenische Jugendkonferenz des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen statt. Dietrich Bonhoeffer hielt dort zwei Reden unter dem Titel Die Kirchen und der Friede, in der er zum Frieden unter den Völkern aus christlicher Verantwortung aufrief.[5]
Während der deutschen Besatzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg war
Fanø Teil des „Atlantikwalls“. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Bunker
und andere militärische Befestigungen der deutschen Wehrmacht auf der
Insel. Nach dem Krieg wurden sie teilweise vergeblich gesprengt, einige
aber noch lange von der dänischen Armee weitergenutzt. Eine
Interessengruppe ist derzeit dabei, einige Bunker wieder für die
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Nördlich von Nordby am Ende des Weges Vesternasen gibt es eine
ganze Ansammlung von begehbaren Bunkern. Die Bunker an der Südseite der
Insel sind ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen.
Fanø war mit seinen beiden Kirchspielsgemeinden Nordby Sogn und Sønderho Sogn Teil der Harde Skast Herred
im damaligen Ribe Amt. Seit 1970 bildet die Insel eine eigenständige
Kommune im geringfügig umgestalteten Ribe Amt. Bei einer Abstimmung im
Jahr 2005 entschieden sich die Bewohner der Insel dagegen, dass Fanø im
Rahmen der 2007 vorgenommenen dänischen Kommunalreform ein Teil der
neuen Esbjerg Kommune (zusammen mit den ehemaligen Kommunen Ribe und
Bramming) in der neuen Region Syddanmark
wurde, in der das bis dahin bestehende Ribe Amt aufging. Insgesamt
stimmten rund zwei Drittel der Wahlberechtigten gegen den
Zusammenschluss. Fanø bildet damit nach Læsø die zweitkleinste Kommune
Dänemarks (diese zwei und die anderen beiden „Inselkommunen“ Ærø und
Samsø bilden die einzigen dänischen Kommunen mit weniger als 10.000
Einwohnern).
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